Deutschland sucht den Superstar

From: "Dr. Joachim Neudert" 
Subject: Re: Un-CD's überschwemm en den Markt
Newsgroups: ger.ct
Date:Sun, 12 Oct 2003 07:54:18 +0200
Message-ID: 

Martin Rohner schrieb:

> Hallo,
> 
>>Es machen aber alle freiwillig mit.
> 
> VN>
> VN>Das gibt ihm noch lange nicht das Recht, mit den Teilnehmern so
> VN>umzuspringen wie er es tut.
> 
> Werden die Leute da gegen ihren Willen festgehalten ?
> 
> Gruß Martin

Ja, klar.

Eigentlich wollten die lieber auf ihrer Yacht in Monte Carlo mit den
ganzen Chicks Cocktails schlürfen. Als sie aber morgens aufwachten,
stellten sie fest, daß sie immer noch in dieser Wohnung im Plattenbau in
Gera festsitzen. Weil sie bei kritischer Durchsicht ihrer Möglichkeiten
(Schulzeugnisse, Ausbildung, Verwandschaftsgrad zu Millionären und
Adeligen) recht verzweifelt wurden, stellten sie fest: Sie wollen es
versuchen, sie müssen da durch, an Dieter Bohlen vorbei, der sie grillen
wird.

(ist jetzt gar nicht so ironisch gemeint, wie es rüberkommt: diese armen
Würstchen in ihrem "pursuit of happiness" tun mir leid, diese
willfährigen Luser als "freiwillige" Opfer des selbstgefälligen (warum
nur?) Bohlen).

So (Bohlen) kann man es nicht machen. Eigentlich. Aber panem et
circensis, das Publikum freuts immer wieder, wenn ein Dilettant eins
unter die Gürtellinie reingewürgt bekommt. Wird ja nur die Lebenslüge
zerstört, irgend jemand muß es machen.
Natürlich könnte man die Leute ohne Talent vorher aussortieren. Aber
Ziel der Sendung ist ja nicht einen Star zu finden- das ist wertlos und
witzlos- (wer hat zuletzt gewonnen? Im Gedächtnis blieb zurecht nur der
Exzentriker Küblböck) Ziel ist amüsant zu unterhalten, und schon im
Feuilleton liest sich ein Premierenverriß für das Kulturpublikum immer
amüsanter, als ein Lob...Warum sollten die Proleten es anders sehen?